Hilfstransport 1. bis 5. April 2012
8. Reise - April 2012
Immer wenn es auf Ostern zugeht, zählt Zsuzsanna Orban in Odorheiu-Secuiesc in Siebenbürgen die Wochen und Tage, bis wir wieder bei ihr sind. Diesmal konnten wir ihr bereits im November mitteilen, wann wir sie besuchen und wieder mit einem prall gefüllten Wagen eintreffen würden.
Die ungeheure Bereitschaft von Menschen, ihre Schränke zu öffnen und sich von Sachen zu trennen, die jemandem anderen mehr nützen, die für die Kinder im Bice Boca das Sparschwein leeren und daraus Shampoo, Duschgel, Pflegemilch, Zahnbürsten, Schokolade einzukaufen, ist überwältigend. Die Kinder Silja und Karin Zurbriggen aus Gossau SG haben ihre Spenden sogar noch in der Landessprache beschriftet. Die Lions Bern Esprit haben in ihren Reihen fleissig gesammelt und unter anderem jede Menge an hochwertigen Stoffen zum Nähen nach Burgdorf gebracht. Ihre Sachspende wurde zudem mit einem grosszügigen finanziellen Beitrag ergänzt. Viele private Spender aus unseren Familien, aus der Region Bern, der March und dem Toggenburg, der Gemeinnützige Frauenverein Reiden, der uns schon manches Jahr unterstützt, die Firma szähni aus Uster, die fabrikneue Kinderkleider spendete, eine Frau, die uns eine grosse Schachtel an Frottee-Leintüchern originalverpackt zusandte, eine eifrige Strickerin, die die Kinder mit wunderbaren Pullovern, Jacken, Schals und Kappen versorgt, ein Käser aus der Innerschweiz, der einen 10-Kilo-Laib Käse spendete, eine Familie aus Ittigen, die den Umzug nutzte und sich von vielen schönen Dingen trennte, lange nicht alle sind hier erwähnt…. Mit einem Wagen, gestopft bis in die letzten Ritzen, sind wir, Irmgard Wild, Andrea Betschart und Judith Krauer, am Sonntag, 1. April losgefahren. Am Montag-Nachmittag, kurz vor 17 Uhr, nach fast 1900km, konnten wir unsere Waren bei unserer Heimleiterin Zsuzsanna abladen. Die Freude über jedes Teil, das wir ausladen, ist bei ihr und ihren Helfern unbeschreiblich. Neben den Kindern, die im Heim leben und jenen, die täglich zur Schule und Therapien kommen, können auch viele andere Familien unterstützt werden, für die die Hilfe aus der Schweiz ein Segen ist.
Klar bemerken wir, wie das Land von Jahr zu Jahr in Bezug auf die Infrastruktur, Strassen, Kommunikationstechnologie, Tourismus, etc. grosse Fortschritte macht. Auf der anderen Seite ist aber die Lage gerade bei den Schwächsten der Gesellschaft eher schlechter geworden. Der Staat muss sparen und macht dies gerade bei denen, die es am Schwersten haben. Den Behinderten, die keine Stimme haben und sich nicht wehren können. Darum ist es für uns von Rettet Kinder eine grosse Genugtuung, dass wir diese Hilfstransporte mit der Unterstützung von unseren Spendern jedes Jahr wieder durchführen können.
Sie gibt uns Gelegenheit, die Bücher des Kinderheimes zu prüfen, uns mit der Heimleitung über den aktuellen Stand, bzw. auch Veränderungen zu unterhalten, die Kinder zu sehen und ihre Fortschritte hautnah mitzuerleben. Immer wieder sind wir schwer beeindruckt, wie es Zsuzsanna Orban und ihr Team schafft, den Kindern und Jugendlichen ein familiäres Umfeld zu bieten, das die Kinder in ihren Familien nie haben durften. Dass nun im Haus endlich auch die sanitären Einrichtungen geschaffen wurden, die dringend nötig waren, ist vielen Spendern zu verdanken, die Rettet Kinder einmalig oder regelmässig unterstützen. Herzlich Danke für Ihre Hilfe, sei es als Sach- und/oder Geldspende. Wir garantieren Ihnen, dass sie dort ankommt, wo sie dringend gebraucht wird. Natürlich werden die Reisekosten für den Hilfstransport von den Reisenden selber bezahlt, Rettet Kinder übernimmt lediglich die Miete des Autos, das wir von einem Handwerker zu sehr günstigen Konditionen zur Verfügung gestellt erhalten.
Judith Krauer, Burgdorf im April 2012