Die unterstützten Projekte
Kinderhaus Bice Boca in Odorheiu Seciuesc in Siebenbürgen, Rumänien
Das Kinderhaus Bice Boca (Kleine Schritte) wurde 1998 von Katalin Zsuzsanna «Zsuzsa» Orban gegründet und ist etwas ganz Besonderes. Die junge Frau, selber an den Rollstuhl gefesselt, hat es dank ihrem enormen Einsatz und Willen geschafft, im schwierigen Umfeld einen Hort zu schaffen, in dem Kinder mit besonderen Bedürfnissen Aufnahme, Zuneigung und Förderung bekommen. Leider starb Zsuzsa viel zu jung im September 2016. Sie hinterlässt ein hervorragend geführtes Haus, das auch nach ihrem Tod in ihrem Sinn und Geist weiterbesteht.
Das Kinderhaus war das erste Projekt, auf das sich Rettet Kinder konzentriert hat. Es brauchte einige Zeit, bis wir sicherstellen konnten, dass jedes Kind genügend und gute Nahrung erhält und es entsprechend seiner Behinderung gefördert werden kann. Heute ist das Kinderhaus ein Ort, in dem die Kinder wie in einer Grossfamilie einen Ort der Geborgenheit und Fürsorge gefunden haben.
Behindertenwerkstatt Bice Boca
Obwohl die jungen Erwachsenen noch immer wie Kinder wirken, sind sie oftmals schon zwischen 18 und 25 Jahren. Die entbehrungsreichen Jahre mit zu wenig Essen haben ihre Spuren hinterlassen.
Diesen Jugendlichen versuchen wir, wenn möglich, einige handwerkliche Fähigkeiten zu vermitteln oder sie tagsüber sinnvoll zu beschäftigen. Seit Mai 2005 läuft das Projekt Behindertenwerkstatt. Mit einem bescheidenen Beitrag von wenigen hundert Franken im Monat kann sie geführt werden. Rund 20 Jugendliche gehen jeden Tag für ein paar Stunden dorthin zur Arbeit. Für sie ist es eine Freude und es erfüllt sie mit Stolz. Nur schon der Weg vom Heim zu ihrer Werkstatt ist täglich eine Bestätigung, dass sie dazugehören. Ihre Werke können sie inzwischen auch verkaufen.
Immer wieder gelingt es, Arbeiten von Parteien oder Firmen zu erhalten, aber es ist nicht möglich, den Betrieb soweit auszubauen, dass die Kosten mit diesen Aufträgen gedeckt werden können. Noch sind die Arbeitskräfte in Rumänien zu billig, sodass sich eine Weitergabe von Arbeit an Behinderte für die Firmen nicht lohnt.
Tagesheim
Das Tagesheim steht Familien, insbesondere berufstätigen Müttern offen, die ihre Kinder mit besonderen Bedürfnissen tagsüber betreuen lassen müssen. Diese fühlen sich im lebendigen Betrieb mit vielen Kindern wohl, werden tagsüber gefördert und profitieren von diversen Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten in der Werkstatt zu entwickeln, die interne Schule zu besuchen oder auch Therapien gegen ihre Gebrechen zu erhalten.
Therapiezentrum
Das Therapiezentrum steht allen Babys, Kindern und Jugendlichen zur Verfügung, die eine Behinderung oder Gebrechen haben und vorübergehend Therapien benötigen. Die Überweisung eines Arztes und die interne Abklärung mit Spezialisten aus dem Therapiezentrum vorausgesetzt.
Heute bietet das Zentrum Platz für 80 Kinder, die wöchentlich in Kleingruppen oder je nach Behinderung auch einzeln die Therapien besuchen.
Seit Mitte 2014 steht das Therapiezentrum auch Kindern, Jugendlichen und Babys offen, deren Eltern keine Transportmöglichkeit haben, die Kinder ins Zentrum zu bringen. Ein Behindertenbus sorgt dafür, dass auch diese Kinder den Zugang zu Therapien erhalten.